Hanbon Kyorugi: Der Einschrittkampf

 
Der Hanbon Kyorugi hat dieselben Kriterien wie eine Poomse zu erfüllen. Als besonderes Kennzeichen kommt die DISTANZ hinzu. Der Einschrittkampf dient dazu, die erlernten Grundtechniken variationsreich und zielgenau einzuüben und ist eine Vorstufe zum Zweischritt- und Dreischrittkampf. Ebenfalls ist es eine gute Vorbereitung für den sogenannten Freikampf. Zudem sollen das Reaktionsvermögen, die Schnelligkeit, das Gefühl für die Distanz zum Gegner, die Atmung und die Konzentration geschult werden. Manche besonders gefährlichen Techniken, wie z.B. der Fußfeger, Gelenkhebel, können sogar überhaupt erst im abgesprochenen Kampf praktiziert und geübt werden. Die Blöcke müssen zwar wirken, aber die Stöße, Schläge und Tritte haben ca. 2 cm vor der Trefferfläche zu enden. Bei allen Übungen sollte man jedoch darauf achten, dass man nicht zu einseitig trainiert: Es ist wichtig sowohl rechts als auch links angreifen bzw. abwehren zu können und neben den obligatorischen Handtechniken auf jeden Fall auch Fußtechniken zu üben.
 
a) Durchführung:
  1. Beide Sportler stehen sich in etwa 1 Meter Entfernung gegenüber in der Position "Junbi".
  2. Während der gesamten Übung halten die Partner Blickkontakt
  3. Beide Sportler wechseln sich mit Angriff und Verteidigung ab.
  4. Die Anfangsbewegung beginnt mit einer angemessenen Abwehr "Abkubi Arae-makki"(Kihap), darauf folgt dann nach des Gegners Kihap, der damit das Einverständnis zum Angriff (meist) mit einem Bandae-Jirugi freigibt.
  5. Das Ausweichen sollte in einem solchen Abstand stattfinden, dass der Gegenangriff ohne Schwierigkeiten in einer Bewegung erfolgen kann.
  6. Der Gegenangriff sollte sofort nach der letzten Verteidigungsbewegung erfolgen und immer mit einem Kihap enden.
  7. Jeder der beiden Partner wendet die bereits erlernten Grundbewegungen an.
  8. Zum Schluß kehren beide gleichzeitig in der Ausgangsstellung Junbi zurück.
 
b) Zu beachten:
  1. Blickkontakt und absolute Konzentration
  2. Bewegung: Genauigkeit in Abwehr und Angriff, richtige Distanz und präzise Technik ist ein muss.
  3. Kraft und Schnelligkeit: Richtige Dosierung des Krafteinsatzes und präzises enden der Technik.
  4. Kihap: Atmungskontrolle, Kampfschrei zur Mobilisation von innerer Kraft und Konzentration als Signal zum Angriff und zur Verteidigung.